12.12.11

Blitzempfehlung, der neue Nissin Speedlite Di622 Mark II

Die Tage werden kürzer und das Tageslicht immer diffuser. Der Winter, eine Jahreszeit mit herrlichen Bildmotiven, aber schwierigen Lichtverhältnissen. Dennoch sollten die Feiertage genutzt werden und das Hobby nicht zum Ärgernis werden. Um auch in der Winterzeit über genügend Licht zu verfügen, bietet sich jetzt ein überarbeiteter Einsteigerblitz an,
Nissin schickt eine überarbeitete Version des Speedlite Di622 auf den Markt, welcher, neben dem Canon Speedlite 580EX II, auch von uns genutzt wird.

Der neue Nissin ist speziell auf Sony Kameras ausgerichtet, da es die Sony-eigene TTL-Technologie namens ADI/P-TTL unterstützt. Das Sony-System übernimmt demzufolge alle relevanten Aufgaben der Blitzeinstellung, welche sich an den eingestellten Belichtungszeiten, Blenden und Brennweiten orientiert. Es wird somit eine bestmögliche Belichtung des Motivs gewährleistet. Ebenso ist der Blitz auch kompatibel mit etlichen Canon und Nikon Modellen.

Der Nissin Speetlite Di622 Mark II verfügt darüber hinaus über einen Schwenkreflektor, welcher es ermöglicht, dass sich der Blitz auf die Brennweiten von 24mm – 105mm automatisch anpasst. Weitere Features, wie der herausziehbare Diffusor oder die Reflektorscheibe, dienen zur Optimierung der Lichtstreuung. Der schwenkbare Blitzkopf deckt einen 360° Radius ab und kann in einem Winkel von 45°-90° verstellt werden, was ihn sehr flexibel macht. Ein AF-Hilfslicht unterstützt des weiteren die Abstandsmessung von 0,7 m – 6m.

Die Blitzkorrektur des Blitzes lässt sich ebenso auch manuell, in 0,5er-Schritten, von – 1,5 Ev auf +1,5 Ev regulieren und weist eine Farbtemperatur von ca. 5600K auf, sowie Blitzleichtzeiten von 1/800s bis 1/20000 s.

Die besondere Eigenschaft des Blitzes liegt jedoch darin, dass er sich als Slave-Blitz einsetzen lässt, sprich man kann ihn an einen unabhängigen Ort aufstellen und nicht nur als Aufsteckblitz verwenden. Verwendbar ist er mit kabellosen Blitz-Fernauslösungen, wie Digital Slave (Systeme mit Vorblitz), Slave Film (Systeme ohne Vorblitz) oder durch Wireless mit einem Masterblitz einer Kamera.

Der neue Speedlite Di622 Mark II von Nissin ist somit ein Einsteiger-Allrounder für geringes Geld, da der Preis auf gerade einmal 189,99 € angesetzt ist. Die Vorgänger-Version ist schon für ca. 120 € zu haben.

8.12.11

Schwarz - Weißserie #1 : "Hinding"

Ideenfindung/ Problematik:

Es war schon gegen Mittag, als wir uns entschieden etwas Essen zu gehen. Dabei hatten wir eine lange Diskussion darüber, ob es sich lohnen würde, in das Affenhaus zu gehen um dort ein paar Bilder von Menschenaffen zu erstellen. Auf der Contra-Seite standen die Argumente, dass die Zeit sehr knapp war und die dreckigen Scheiben die Bildqualität stark beeinträchtigen würden. Auf der Pro-Seiten standen lediglich die zwei sehr schwachen Argumente, dass das Affenhaus auf dem Weg zu den anderen Gehegen liegt und eine große Auswahl an Fotografien von Vorteil wäre.

Trotz der stark überwiegenden Gegenseite, entschlossen wir uns letztendlich doch dazu den Affen eine Chance zu geben.

Im Affenhaus waren die Bedingungen dann doch schlechter als erwartet, große Menschenmengen verhinderten den direkten Blick auf den Käfig und kleinen Kindern war es gelungen die ganze Scheibe mit ihren kleinen fettigen Handabdrücken zu übersähen. Des Weiteren gab es nur sehr wenig direktes Sonnenlicht, wodurch die Belichtungszeit in Mitleidenschaft gezogen wurden. Wir waren zuerst gezwungen zu blitzen um verwacklungsfreie Bilder zu erhalten. Doch die Scheiben reflektierten den Blitz und legten einen milchigen Schleier über das Bild, was diese Bilder unbrauchbar machte. Daher blieb uns nichts anderes übrig als die Lichtempfindlichkeit des Kamerasensors zu erhöhen. Der Nachteil davon war, eine wesentlich schlechtere Bildqualität die wir eigentlich vermeiden wollten. Zusätzlich dazu, reichte selbst diese Maßnahme nicht aus, um in der dunklen Umgebungen verwacklungsfreie Bilder zu erzeugen.

Schließlich bewegte sich ein Teil der Menschenmenge weg, was uns erlaubte direkt an der Scheibe zu stehen, dadurch war es uns erlaubt, die Kamera wesentlich sicherer, stabiler und ruhiger zu halten. Dies führte dazu, dass wir unter hoher Konzentration scharfe Bilder erzeugen konnten.


Umsetzung/Komposition:

Unser Ziel war es, das furchteinflößende, gewaltige Bild des Menschenaffens, welches uns durch Filme wie King Kong oder Planet der Affen so wie Meldungen darüber, dass Menschen von Affen angegriffen, verletzt oder sogar getötet wurden zu widerlegen.

Dies schien letztendlich einfacher als erwartet zu werden, denn die Affen waren sehr aktiv und verspielt. Man sah immer wieder wie sie miteinander interagierten, sich umeinander kümmerten, sich pflegten oder miteinander spielten.

Dies war sowohl zwischen gleichaltrigen Tieren aber auch zwischen Jungtieren und Erwachsenen klar erkennbar und selbst der größte und mächtigste Affe wirkte ganz friedlich und ruhig, als er sich einmal zurücklehnte und sich von dem Spielen ausruhte.

Letztendlich haben wir uns aber nicht für diese Bilder entschieden, sondern für ein anderes, aus dem Hintergrundgeschehen heraus viel ausdrucksstärkeres.

Das Bild zeigt ein Muttertier, welches zu Beginn sehr verängstigt wirkte und auf die großen Kameras unruhig reagierte, selbst wenn nicht geblitzt wurde. Auch wenn die Menge einmal lauter war oder viele Leute umher gelaufen sind, wirkte das Tier sehr nervös. Schließlich hatte es sich hinter einem breiten, von der Decke hängenden Stoffband versteckt und schielte mit dem eigenartigen Blick immer wieder, abwechselnd links und rechts vorbei zu der Menge, während es sich an einem Seil festhielt.

Darin sahen wir das Motiv, welches wir gesucht hatten, eine Affe der selbst sehr viel Angst vor den Menschen und der lauten Kulisse hatte. Dennoch herrschte nach wie vor die Verspieltheit des Tieres, dadurch, dass es immer wieder an den Seiten vorbeischaute und dabei seinen Blick ständig veränderte.

Auch die Farbgebungen passte perfekt, denn der Affe hob sich sehr schön, von dem angenehm strukturieren Hintergrund, dessen beruhigende Wirkung durch den Einsatz der Tiefenunschärfe verstärkt wurde, ab. Er nimmt außerdem nicht zu viel Platz im Bild ein und das Band so wie das Seil bilden harmonische Geraden, welche das Motiv passend in das Gesamtbild einfügen.


29.11.11

Vernissage der Oberstufe des Oken-Gymnasiums II

Die Vernissage des Oken-Gymnasiums bei der einige unserer Werke ausgestellt wurden, hat am Donnerstag stattgefunden. Diesbezüglich ein Auszug aus der lokalen Zeitung:

Am Mittwochabend eröffneten die Oberstufenschüler des Oken-Gymnasiums im SMS Schulzentrum Nord-West ihre Ausstellung mit künstlerischen Arbeiten aus allen Kunst-Oberstufenkursen.

Freunde, Verwandte, Schüler und Lehrer besuchten die bereits dritte Vernissage, die in diesem Jahr von Frau Wilke und ihrem vierstündigen Kunstkurs der Jahrgangsstufe 2 organisiert wurde. Das lockere Ambiente wurde von aufgelegter Musik (Felix Teichmann, Max Walter, Noel Wiedermer) begleitet und für die Gäste standen selbst gemachte Snacks bereit.
Da zu dem Kooperationskurs auch Schülerinnen des Klostergymnasiums gehören, waren die ohnehin gut besuchten Gänge gefüllt mit kunstinteressierten Gästen aus unterschiedlichsten Bekanntenkreisen.
Neben den Werken der Schülerinnen und Schüler, die auf Papier entstanden sind, gab es auch dreidimensionale Objekte in Form von kreativen „Gefühlslandschaften" des zweistündigen Kurses von Frau Reichart. Des Weiteren wurde die Vernissage mit Arbeiten des Seminarkurses zum Thema „Schwarz-Weiß" bereichert: ein selbst entworfenes und geschneidertes Kleid (Janina Ulbricht), angelehnt an den Modestil Coco Chanels und Schwarz-Weiß-Fotografien (Peter Gresens und Alexander Graf).
„Es ist eine tolle Atmosphäre hier. Man merkt, dass sich die Besucher die Bilder genau angeschaut haben, wenn sie beschreiben, was ihnen am besten gefällt", meinte Kunstlehrerin Frau Wilke zufrieden und stolz. Tatsächlich gab es neben einem breiten Themenspektrum auch eine große Vielfalt an künstlerischen Techniken zu sehen; von Malerei, Zeichnung, Radierung und Fotografie bis hin zu experimentellen Verfahren wie Collage und Frottage.
„Es ist schön, mal eine Einsicht zu bekommen, was die Schüler so machen. Das kriegt man ja nicht immer so genau mit", meinten die besuchenden Eltern. Vor allem aber freuten sich auch die Kunstschüler, die sehr froh über die Möglichkeit waren, ihre Werke der Öffentlichkeit in einer noch dazu so schönen Umgebung ausstellen zu dürfen.
Bis voraussichtlich Ende Februar 2012 kann man die Ausstellung im SMS in der Vogesenstraße 14 noch besuchen.

 Artikel: Valerie Schmidt


Plastiken: Gefühlslandschaften

Selbstportraits der Aussteller mit einem historischen Portrait (ausschließlich Gemälde) als Vorlage



DSLR Kaufberatung < 1000€

Weihnachten steht nicht nur vor der Tür, sondern ist oft auch der Anlass, um über eine etwas größere Investition nachzudenken. Meistens findet sich diese Investition in Form eines Hobbies wieder. Aus diesem Grund soll im folgenden der Kauf einer digitalen Spiegelreflexkamera etwas näher beleuchtet werden und Typspezifische Beispielangebote aufgestellt werden. Als Preisspanne dient dazu der Rahmen bis 1000€, was nicht heißt, dass alle Beispiele diese Grenze ausnutzen werden.
Des Weiteren wird sich dieser Artikel auf die Produkte des Herstellers "Canon" beschränken. Dies Erfolgt aus mehreren Gründen wie dem, dass ich mich selbst mit Nikon und anderen Konkurrenzprodukten nur bedingt auskenne und keine falschen Behauptungen aufstellen möchte und dem Fakt, dass ich selbst von Canon im Einsteigerbereich überzeugt bin, während Nikon zur Zeit im Profibereich diese Nase etwas vorne hat. An dieser Stelle sei auch gesagt, dass kein Werbevertrag mit Canon vorliegt und der Artikel meine subjektive Meinung wiedergibt.


Für Einsteiger ohne Vorkenntnisse - Allrounder: 
Die meisten von euch, die sich über den Kauf einer Einsteigerkamera Gedanken machen werden wahrscheinlich keine bis sehr wenige Vorkenntnisse über die Fotografie haben. Daher empfiehlt es sich nicht ein spezialisiertes Equipment zu kaufen. Viel mehr würde ich hier das Augenmerk auf einen "Allrounder" legen. 
Die Vorteile sehe ich darin, dass man damit die größten Chancen hat seine Vorlieben auszuprobieren. Denn gerade die Fotografie hat sehr viel mit experimentieren zu tun. Dies ist ein Punkt der gerade beim Einstieg eine noch wichtigere Rolle spielt, denn wie der Name bereits sagt, handelt es sich beim Einstieg um einen Vorgang, bei welchem man sich mit der Materie vertraut machen muss und somit seine Vorlieben erst entdecken muss. Wählt man daher einen Allrounder, schützt man sich vor eventuellen Fehlinvestitionen und hat im schlimmsten Fall ein ausreichendes Kameraset für Reisen.

Equipmentvorschlag:
Canon EOS 400D + EF-S 18-55mm, ca. 310€.  An dieser Stelle springen einige bestimmt auf, ein EF-S Objektiv. Ja, das Objektiv ist wirklich nicht sehr gut, bietet aber aus meiner Sicht einen optimalen Einstieg, denn durch den Cropfaktor der Kamera bildet es den Weitwinkel-, Portrait- und Telebereich ab. Zudem kostet es nahezu nichts, bietet sich daher an, weil in der Regel das Einstiegsobjektiv durch ein besseres oder spezifizierte Objektive ersetzt wird und notfalls kann man es als Reiseobjektiv verwenden, da bei einem Diebstahl oder bei einer Beschädigung kein ernsthafter Schaden auftritt. Wer dennoch ein besseres Objektiv möchte, dem sei das EF-S 18-55 IS empfohlen, welches ein sehr gutes Preis Leistungsverhältnis für zusätzliche 115€ hat. In dem Fall, dass das Brennweitenspektrum zu klein ist, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Erste ist der Kauf eines zusätzlichen EF 55-200mm Objektives für ca. 100-300€ (je nachdem ob es gebraucht ist oder nicht). Allerdings sollte man sich dabei bewusst sein, dass dieses Objektiv sehr schnell ausgetauscht werden kann, da es bei weitem nicht die Grenzen der Kamera ausnutzt. Deshalb ist vielleicht der Kauf eines höherwertigen Teleobjektive in Betracht zu ziehen. Dadurch steigt die Investition zwar exponentiell, allerdings gehört ein Teleobjektiv meines Erachtens nach in jede Sammlung eines Fotografen. Das EF 70-200 f/4 wäre daher eine optimale Wahl und eine Investition für das Leben, da es sich dabei um ein High-End Produkt handelt. Die Kehrseite der Medaille ist aber der Preis von 530€, welcher für den Einstieg eventuell sehr hoch ist, allerdings in jeder Hinsicht berechtigt ist. (siehe Brennweite und Blende)
Mit den oben genannten Objektiven sollten der Einstieg möglichst bequem von der Hand gehen, hat man anschließend seine Spezialisierung gefunden, kann man das Equipment in die jeweilige Richtung ergänzen. Sollte dabei aber mit Preisen von 300-1000€ je durchschnittlichem bis gutem Objektiv rechnen.
Die 400D wird mittlerweile nicht mehr produziert, ist aber durchaus eine sehr solide Kamera. 10MP sind mehr als genug und reichen für normale Fotos und für qualitativ hochwertige Drucke problemlos aus. Mehr Megapixel führen lediglich zu mehr möglichen Abbildungsfehlern, deren Verhinderung den Preis einer Kamera in die Höhe treibt. Das Rauschverhalten der Kamera ist nicht ausgezeichnet, aber mehr als ausreichend (siehe ISO). Des Weiteren ist die Kamera gut genug um bei dem Kauf von einem guten Objektiv nicht ersetzt werden zu müssen. Aus diesem Grund möchte ich hier auch von der 1000D abraten, wenn man vor hat sich ernsthaft mit der Fotografie zu beschäftigen, da diese Kamera zu wenig Möglichkeiten bietet. Ein weiterer Body der in Betracht zu ziehen wäre, wäre der 550D Body für 500-600€. Er bietet für den Einsteiger das momentane Rund-um-Sorglos Paket. Die Vorteile gegenüber der 400D ergeben sich vor allem im Sensor, welcher eine wesentlich stärkere Rauschunterdrückung bietet und qualitativ hochwertigere Bilder liefert. Die zusätzlichen Megapixel sind ein nettes Feature aber nicht notwendig. Des Weiteren verfügt die 550D über einen Live View Modus, der zwar für hochwertige Fotografien ungeeignet ist, in ungünstigen Situationen aber durchaus nützlich sein kann. Zuletzt ist die Kamera wesentlich moderner und bietet dadurch auch mehr Möglichkeiten.


Für Architekten - Weitwinkel:
Kamerabody siehe "Einsteiger" -> 250-600€
Bei der Architekturfotografie kommt es hauptsächlich auf das Objektiv an. Hier werden spezielle Tilt und Shift Objektive verwendet, welche die Linien von Gebäuden strecken oder stauchen um die Perspektive aus der fotografiert wird zu korrigieren. Allerdings sind solche Objektive sehr teuer und stellen damit für den Einstieg eine zu hohe Investition dar. Deshalb sollte man sich ein Weitwinkelobjektiv zulegen. Die Besonderheit dieser Objektive ist, dass sie sehr große Objekte aus der Nähe abbilden können. Die billigste Variante wäre hierbei das EF-S 18-55 f/3,5-5,6 (siehe "Einsteiger") für einen Aufpreis von 50€ zu nehmen. Der Nachteil dieses Objektives ist, dass es weder besonders gut, noch für die Architekturfotografie optimiert ist. Daher würde ich dieses Objektiv nur im Notfall vorschlagen. Eine meiner Ansicht nach wesentlich bessere Investition wäre ein EF 17-40 f/4L. Dieses Objektiv kostet zwar 600€ ist damit aber auch gleich ein High End Objektiv, welches man nicht ohne nennenswerten Grund hergibt und bei dem früher oder später jeder landet, der ein zuverlässiges Weitwinkelobjektiv braucht. Eine billigere Alternative wäre die 20mm f2,8 Festbrennweite für 400-500€. Dabei handelt es sich zwar um ein Objektiv das nicht zoomen kann, allerdings liegt darin auch der Vorteil, denn es ist für seine Brennweite optimiert und hat darüber hinaus eine sehr weit geöffnete Offenblende, was das Objektiv auch in dunkler Umgebung zu einem Hit macht. Von weiteren Festbrennweiten ist abzuraten, da diese eine zu hohe Brennweite haben.


Für Tierfreunde - Teleobjektiv:
Am Kamerabody hat sich nichts geändert, siehe "Einsteiger". Preis 250-600€
Bei der Tierfotografie bietet sich ein Teleobjektiv an, da man meistens nicht sehr nah an das Tier heran kann und daher von großer Entfernung fotografieren muss. Eine mögliche Wahl wäre das EF 55-200 f/4,5 - 5,6 für  100-300€. Dabei handelt es sich keinesfalls um ein Highend Objektiv, allerdings ein für den Einstieg völlig ausreichendes Objektiv. Möchte man etwas mehr und nachhaltiger investieren bietet sich hier das EF 70-200mm f/4L für 530€ an. Es bietet nämlich eine wesentlich bessere Abbildungsqualität die auch einem Laien deutlich wird und ist zudem lichtintensiver.


Für Sportler:
"Das Kameraset" für den Sportler gibt es leider nicht, es ergibt sich viel mehr aus einer Kombination die abhängig vom jeweiligen Sport ist. Daher sind hier die Artikel "Für Architekten" und "Für Tierfreunde" sehr interessant, da sie das gleiche Nutzspektrum abdecken. Anschließend muss der Fotograf selbst entscheiden ob ein Weitwinkel oder ein Teleobjektiv in dem zu fotografierenden Bereich besser geeignet ist.
Allerdings gibt es hier doch eine Besonderheit, nämlich ein Fisheye Objektiv, welches über einen sehr großen Weitwinkel verfügt und das Bild leicht zu den Bildrändern hin streckt, wodurch zusätzliche Dynamik erzeugt wird. Allerdings kostet dieses Objektiv 1300€ und wäre somit für den Einstieg nicht geeignet. Andererseits gibt es aber auch Konkurrenzprodukte zu erschwinglicheren Preisen.
Bezüglich des Kamerabodies ändert sich im Vergleich zum Allrounderset nichts.


Für Portraitisten:
Hier kann der Kamerabody ebenfalls aus dem "Einsteiger" Beitrag entnommen werden.
Beim Objektiv hingegen empfiehlt sich hier eine Festbrennweite mit einer möglichst großen Offenblende, da nur dadurch schöne Tiefenunschärfe entstehen kann. Des Weiteren kann das avaible Light maximal ausgenutzt werden, was gerade bei Portraits eine große Rolle spielt. Als billigstes und für Einsteiger völlig ausreichendes Objektiv kommt daher das EF 50 f/1,8 in für 100€ in Frage. Preis-Leistungstechnisch ist das mit Abstand das beste Objektiv und erzeugt wunderbare Bilder. Wer etwas mehr investieren möchte und die Portraitfotografie noch weiter ausreizen möchte, sollte über den Kauf eines EF 50 f/1,4 für 300-400€ nachdenken. Dieses Objektiv ist noch lichtstärker, hat eine etwas bessere Abbildungsqualität und erzeugt ein schöneres Bokeh in der Tiefe. Beide Objektive sind Festbrennweiten mit 50mm Brennweite. Dies kommt daher, dass dadurch einerseits die Bildqualität erhöht wird, weil sie für eine einzige Brennweite optimiert ist und andererseits daher, dass ein Bild bei einer Brennweite von 50mm in keiner Hinsicht verzerrt wird (siehe Brennweite) und in etwa wie durch das menschliche Auge dargestellt wird.


18.11.11

Vernissage der Oberstufe des Oken-Gymnasiums




Am Mittwoch, den 23.11, werden im Stadt- und Familienzentrum am Mühlbach in Offenburg
die Werke der Oberstufe des Oken-Gymnasiums ausgestellt.

Beginn ist um 18:00 Uhr

Darunter auch Arbeiten von GG-Raw.

Zum Beispiel:

  • eine 16 teilige Schwarz-Weiß Fotoserie aus der Seminararbeit, über welche in den kommenden Wochen auch im Blog berichtet wird
  • 2 fotografisch umgesetzte Typografieserien

Über dein Kommen würden wir und das Oken-Gymnasium sich freuen!


8.11.11

Grundlagen der Fotografie: Die Brennweite

Allgemein:
Die Brennweite ist in der Optik der Abstand des Brennpunkts, auch Fokus genannt, von der ihm zugeordneten Hauptebene einer Linse oder eines Hohlspiegels. Bei Sammellinsen und Hohlspiegeln ist die Brennweite positiv, bei Zerstreuungslinsen und Konvexspiegeln negativ. [...]

Vereinfacht betrachtet ist die Brennweite die Entfernung einer Linse zu ihrem Brennpunkt. Sammellinsen und Hohlspiegel bündeln in diesem Punkt auf der optischen Achse sämtliche hierzu parallel einfallenden Lichtstrahlen. Die bildseitige Brennweite ist also gleichzeitig die kleinste mögliche Bildweite. In der Fotografie bestimmt die Brennweite eines Objektivs zusammen mit dem Aufnahmeformat bzw. dem Bildkreis den Bildwinkel und damit den Bildausschnitt. - Wikipedia

Die Brennweite bestimmt also in der Fotografie die Größe des abgebildeten Objektes auf dem Sensor und ergibt sich aus der Objektivbrennweite in Abhängigkeit des Bildsensors:
  • Brennweite * Cropfaktor des Sensors = effektive Brennweite
Bei einer Kamera mit Kleinbildsensor (das sind die meisten Einsteigerkameras) wäre das der Faktor 1,6. Bei einer Großbildkamera der Faktor 1,0.


Differenzierung:
Nun unterscheidet man bei den Objektiven zwischen verschiedenen Arten, die sich aus der Brennweite ergeben.
  • Festbrennweiten (Objektive, deren Brennweite nicht variabel ist, diese sind hauptsächlich Profiobjektive, da eine Festbrennweite die Optimierung des Objektives auf die jeweilige Brennweite erlaubt).
  • Zoomobjektive (Sind das Gegenstück zu Festbrennweiten. Ihre Brennweite ist variabel, was zu mehr Komfort aber einbußen in der Qualität führt. Daher sind sie die perfekten Reiseobjektive).
  • Normale Objektive (Diese Objektive stellen den Bildausschnitt in etwa so da, wie der Mensch die Szene mit seinem Augen sehen würde. An einer Großbildkamera wäre dies die Brennweite 50mm).
  • Weitwinkelobjektive (Diese Objektive verfügen über eine möglichst geringe Brennweite, sie sind optimal für Architektur- und Landschaftsfotografie oder in allen Situationen in denen ein geringer Abstand zwischen Motiv und Fotograf vorherrscht).
  • Teleobjektive (Sie bilden das Gegenstück zu den Weitwinkelobjektiven und sind dafür ausgelegt weit entfernte Objekte möglichst groß abzubilden. Daher finden sie ihren Einsatz in der Naturfotografie).

Brennweitenvergleich:

Urheber:Armin Küblbeck // Lizenz & Quelle

Unterschiede zwischen Tele- & Weitwinkelobjektiv bei der Darstellung:
Ein Weitwinkel- und ein Teleobjektiv unterscheiden sich in der Darstellung eines Objektes nicht nur darin, dass das eine Objektiv stärker vergrößert, sondern auch darin, dass eine Streckung (Weitwinkel), beziehungsweise eine Stauchung (Tele) der Tiefenwirkung entsteht. So wird die Tiefe bei einem Bild das mit einem Weitwinkelobjektiv fotografiert wurde stark erhöht. Der Hintergrund wirkt beispielsweise weiter entfernt oder Objekte erscheinen Länger und verhältnismäßig größer - beispielsweise in das Bild hineinragende Beine.
Bei einem Teleobjektiv hingegen erscheint der Hintergrund wesentlich näher am Objekt, wodurch das Objekt verhältnismäßig kleiner wirkt und die Tiefenwirkung schwächer ausfällt.

Wie man sehen kann ist die Uhr immer gleich groß, der Hintergrund aber unterschiedlich stark gestreckt.

18.10.11

Der neu Frontmann von Canon - Eos-1D X


Jeder sehnte sich nach der offiziellen Ankündigung. Jetzt ist da, die neue Canon Profi-DSLR!











Ihr Name? Canon EOS-1D X, eine Spiegelreflexkamera, die die bisherigen Flaggschiffe von Canon, EOS-1Ds Mark III, als auch die EOS-1Ds Mark IV in den Schatten stellen soll. Profiwünsche in einem sagenhaften Body verbaut – 18.1 Megapixelsensor mit neuem Autofokussystem, sowie neuen Prozessoren. Darüber hinaus 12 Vollformat Bilder pro Sekunde. Das wichtigste über die neue Canon lesen sie im Folgenden.

Es ist das neue Topmodell von Canon auf dem Spiegelreflexmarkt, welche ab dem März 2012 in den Handel kommen soll. Doch Vorfreude ist garantiert! Sie ist der Inbegriff von Bildqualität, Geschwindigkeit und Kombination in einem - für Bilder sowie Full-HD Filme. Die neue Spiegelreflex deckt das komplette Arbeitsspektrum eines Fotografen ab und ist somit ein Allrounder der neuen Generation.

Der neu entwickelte 18 Megapixel CMOS- Vollformatsensor bietet eine sehr hohe Auflösung und deckt die maximale Bandbreite der Aufnahmesituationen ab. Begünstigt durch den neuen Sensor wird ebenso der Dynamikumfang, da die Pixelgröße nur 6,9 µm aufweist, verbessert. Darüber hinaus wird ein ISO-Wertebereich von 100 – 51200 gewährleistet, der erweitert werden kann auf unglaubliche 204800. Zwei neue DIGIC 5+ Sensoren optimieren währenddessen das Rauschverhalten um zwei Blendenstufen und legen somit die Voraussetzungen für Fotografien bei minimalem Licht, ohne Blitz.

Ebenfalls neu ist der Autofokus in der Canon, welcher über 61 Weitbereich-Autofokus-Messpunkten verfüg. Darunter sind 41 Kreuzsensoren, von welchen wiederrum 5 Dual-Kreuzsensoren sind. Im Umkehrschluss ist somit eine Fokusgenauigkeit über das gesamte Aufnahmeformat in höchster Genauigkeit, und dank DIGIC 4 Prozessor auch in bester Geschwindigkeit gewährleistet.

Anbei erkennt das neue RGB-Messsystem mit 100000 Pixeln, zusammen mit dem neuen AF-System, Farben sowie Gesichter und korrigiert die Belichtung optimal auch bei schweren Bedingungen.

An den Sensor ist eine Sechszehn-Kanal-Auslesung verbunden, welche die Sportfotografenherzen höher schlagen lassen wird. Die neue Canon spuckt 12 Bilder pro Sekunde in voller Auflösung in Raw und JPEG aus. Zu dieser hohen Verschlussfrequenz trägt ebenso eine verbesserte Auslöseverzögerung und eine neue Spiegelmechanik bei, die diese hohe Leistung gewährleisten.

Doch nicht nur Fotografen sondern auch Filmemacher kommen auf ihre Kosten. Mit der Canon lassen sich Full-HD-Filme mit einer Auflösung von 1920x1080p filmen. Zudem lassen sich alle manuellen Einstellungen wie Belichtung, Schärfe und Bildrate vornehmen. Die EOS Movie Option ist derartig optimiert worden, dass automatisch eine neue Datei erstellt wird, sobald man die Filmobergrenze von 4GB einer Datei erreicht hat. Es werden auch die Kompressionsdaten von Bildern in dem Ausmaß begrenzt, dass für eine professionelle Nachbearbeitung des Filmes nichts mehr im Wege steht.

Damit dem guten Schmuckstück auch möglichst wenig zustößt wurde ebenfalls gesorgt. Das Gehäuse der Kamera ist mit einer Magnesiumlegierung versehen, welche einerseits sehr widerstandsfähig ist und somit vor Witterungseinflüssen schütz, andererseits auch vor Stößen beim Einsatz. Für den Staub der dennoch nicht auszuschließen ist, wurde das Integrated Cleaning System mit Ultraschalltechnologie versehen, welche noch mehr Schmutz entfernen soll.

Wie viel man für dieses neue Modell locker machen muss, steht noch nicht fest. Wenn man jedoch den Preis der „alten“ Modelle anschaut, wie die EOS 1DS Mark IV, dann dürfte der Preis um die 6500 betragen.

14.10.11

Grundlagen der Fotografie #3: Die Lichtempfindlichkeit bzw. ISO

Neben den schon genannten Einstellungen, Blende und Verschlusszeit, gibt es eine weitere Einstellung, die man an einer DSLR einstellen kann, um seine Bilder zu optimieren. Im Manuellen Modus lässt sich die Lichtempfindlichkeit des Sensors bestimmen. Doch was für Auswirkungen hat dies? Eine Beschreibung zur ISO lesen sie hier:

Die Änderung der Lichtempfindlichkeit gibt es nicht erst seit dem Zeitalter der Digitalen Fotografie, sondern gab es auch schon bei analogen Kameras. Hier konnte man früher diverse Filme mit unterschiedlichen ISO-Werten kaufen. Der Vorteil der heutigen digitalen Fotografie ist jedoch, dass problemlos zwischen den Bildern die ISO gewechselt werden kann.

ISO ist eine allgemeine Abkürzung für eine internationale Norm und bedeutet International Organisation for Standardisation.

Die ISO-Werte beschreiben wie Lichtempfindlich der Sensor ist und reichen von einer Skala von 50 - < 10000 - bei Profi-Spiegelreflexkameras. Die Lichtempfindlichkeit verdoppelt sich bei jeder Stufe, somit ist beispielsweise ISO 100 doppelt so lichtempfindlich wie ISO 50. Die Belichtungsstufen werden somit immer x2 genommen: 50 -100-200-400-800-1600 usw.

Es folgt daraus, dass die Wertänderung den gleichen Effekt hat, wie wenn man um eine Belichtungsstufe länger belichten würde. Man hat den Vorteil mehr Licht bei gleichen, niedrigen Belichtungszeiten einfangen zu können. Möchte man beispielsweise Fotos von einem Hallenfussballspiel machen, so muss man einen höheren ISO-Wert verwenden, da man sehr diffuses Licht in der Halle hat und ebenso eine hohe Verschlusszeit für scharfe Aufnahmen der Bewegungen benötigt. Der Fotograf greift also nur dann auf die ISO zu, wenn das vorhandene Licht nicht mehr für kurze Verschlusszeiten ausreicht. Es steht somit neben der Blende und der Verschlusszeit eine weitere Option zur Verfügung, um die Lichtempfindlichkeit zu wählen.

Eine hohe ISO hat jedoch auch einen unangenehmen Nebeneffekt. Aufgrund dass der Sensor das Bild digital verstärkt, kommt es auch eher zu Bildstörungen. Diese Bildstörungen schlagen sich in der Qualität des Bildes nieder und es entsteht das bekannte „Rauschen“. Unter dem Begriff „Rauschen“ wird die Grobkörnigkeit des Bildes bezeichnet. Bei welchem ISO-Wert ein Bild anfängt „Rauschen“ aufzuweisen ist unterschiedlich. Dies kommt je auf Sensortyp drauf an und wie groß er ist. Bei Kompaktkameras kommt es verständlicher Weise schneller zu einem „Rauschen“, da hier die gleiche Anzahl von Pixeln auf einem wesentlich kleineren Sensor untergebracht werden müssen und somit die Störungsrate steigt. 

Vergleich des Bildrauschens bei verschiedenen ISO-Werten. Ein Blitz wurde zu Hilfe genommen, damit die Einstellungen der Blende und der Verschlusszeit gleich bleiben konnten.

13.10.11

Flyer


Auftragsarbeit:
Flyer für die Vernissage des Oken-Gymnasiums Offenburg, bei welcher unter anderem Werke von GG-Raw ausgestellt wurden (Das Abendmahl, 16 Fotografien umfassende Schwarz-Weiß Serie & 2 fotografisch umgesetzte Typografieserien).





Auftragsarbeit:
Flyer für die Halloweenparty des Irish Pubs' "Molly Malones" in Oberkirch.



7.10.11

Grundlagen der Fotografie #2: Die Verschlusszeit

Neben der Blende stellt die Verschlusszeit die wohl wichtigste Einstellung in der analogen und digitalen Fotografie dar. Aus diesem Grund möchten wir den 2. Teil unserer Serie über die Grundlagen der Fotografie der Verschlusszeit widmen. Im Folgenden soll daher erst einmal definiert werden, was überhaupt die Verschlusszeit ist, welche Eigenschaften sie hat, wie man sie verwendet und zum Schluss noch welche besonderen Effekte sich damit erzielen lassen können.

Definition:
Als Verschlusszeit wird die Belichtungszeit bezeichnet, die durch einen Kameraverschluss gebildet wird. Die Steuerung erfolgt entweder rein mechanisch oder elektronisch. (Wikipedia)
Eigenschaften:
Die Verschlusszeit bestimmt wie lange Licht auf den Film oder in der digitalen Fotografie auf den Sensor fällt. Umso länger der Film, beziehungsweise der Sensor, belichtet wird, umso heller wird das Bild, aber umso höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass das Foto verwackelt.
Ein Beispiel:
Angenommen man fotografiert mit einer Verschlusszeit von 1/200s. In diesem Fall fällt Licht für 1/200s auf den Sensor. Die Zeit ist also sehr gering und es ist nur schwer möglich sich innerhalb der 1/200s so zu bewegen, dass ein Lichtstrahl auf 2 verschiedenen Bildpunkten abgebildet werden kann. Folglich ist das Bild scharf.
Fotografiert man nun aber mit einer Verschlusszeit von 2s ist es ohne Stativ unmöglich ein scharfes Bild zu erzeugen, denn kein Mensch kann 2s ruhig stehen, alleine schon durch das betätigen des Auslösers wird die Position der Kamera und somit die Position des Sensors minimal verändert. Das Ergebnis ist ein unscharfes Bild.

Damit dies nicht geschieht gibt es einige Hilfsmittel und Regeln:
Zuerst sollte man sich der Faustregel bedienen, dass ein Foto dann scharf wird, wenn man die Brennweite mit dem Crop-Faktor der Kamera multipliziert und die Konstante 1 durch das Produkt teilt. Einsteigerkameras verfügen meistens über einen Kleinbildsensor mit einem Crop-Faktor von 1,6 - das Bild wird also um den Faktor 1,6 vergrößert dargestellt - während bessere Kameras meistens einen Großbildsensor mit dem Faktor 1,0 haben. Wird nun ein Foto mit einer Brennweite von 50mm (das entspricht etwa dem was wir mit dem Auge wahrnehmen können) und einer Kleinbildkamera gemacht, sollte man eine Verschlusszeit von 1 / ( 50 x 1,6 ) also 1/80s.
Unterstützend dazu  kann der Fotograf - bei einem sich nicht bewegenden Objekt - die Verschlusszeit verkürzen indem er möglichst ruhig steht. Das geht am besten wenn man vor dem ausdrücken ausatmet und dann die Luft während des Auslösens anhält. Je nach Übung kommt man dadurch zu einer Verschlusszeit von 1/40s bei gleichen Einstellungen. 
Ein weiteres Hilfsmittel ist natürlich das Stativ, dieses garantiert dem Foto einen festen Stand, wodurch sich nicht bewegende Objekte mit jeder beliebigen Verschlusszeit fotografiert werden können. Um das Stativ zu perfektionieren kann man sich noch einem Fernauslöser bedienen, welcher auch mögliche Verwackelungen beim Auslösen des Fotos vom Stativ verhindert.

Wie verändere ich die Verschlusszeit?
In der Regel muss man dazu bei der Kamera in den manuellen Modus (M) schalten. Dies geht entweder über das Display oder über das Steuerrad. Anschließend verändert man die Höhe der Verschlusszeit über das Einstellrad oder die Pfeiltasten. Eine niedrige Zahl bedeutet dabei eine niedrige Verschlusszeit.
Bsp:
1 / 300 = 1/300s, kurz
"3 = 0,3s, lang
3 = 3s, sehr lang
BULB = es wird solange belichtet, wie der Auslöser betätigt ist. In diesem Modus schalten einige Kameras aber nach einer bestimmten Zeit (ca. 30min) zum Eigenschutz aus.
Eine weitere Möglichkeit ist der Tv Modus, wählt man diesen kann man mit dem Einstellungsrad oder den Pfeiltasten ebenfalls die Verschlusszeit verändert. Der Vorteil in diesem Modus ist jedoch, dass sich die Blende automatisch den Einstellungen der Verschlusszeit anpasst.

Einsatz:
Wann benutzt man aber nun welche Verschlusszeiten?
Sobald sich das Motiv in Bewegung befindet, empfiehlt es sich, für ein scharfes Foto, eine möglichst kurze Verschlusszeit zu wählen, umso schneller das Motiv ist, umso kürzer die Verschlusszeit. 
Eine lange Verschlusszeit wird hingegen dann verwendet, wenn das vorhandene Licht eine kurze Verschlusszeit unmöglich macht, denn umso kürzer die Verschlusszeit ist, umso weniger Licht fällt auf den Sensor, irgendwann ist es einfach so dunkel, dass das vorhandene Licht nicht ausreicht und ein unterbelichtetes oder schwarzes Bild entsteht. In diesem Fall muss man die Verschlusszeit erhöhen, bis ein akzeptables Ergebnis zustande kommt. Allerdings muss man darauf achten, dass die Verschlusszeit nicht zu lang und das Bild unscharf wird.

Die Beeinflussung der Blende:
Nicht immer erhält man die gewünschte Verschlusszeit, weil das Bild entweder zu hell oder zu dunkel wird, in diesem Fall muss man den Effekt mit der Blende korrigieren. Hat man zum Beispiel eine sehr kurze Verschlusszeit, weil man sich schnell bewegendes Objekt fotografieren möchte wird das Bild oftmals zu dunkel. Daher muss man nun die Blende weiter öffnen, damit mehr Licht in kürzerer Zeit auf den Sensor fällt (siehe Grundkurs: Blende). Möchte man aber besondere Effekte durch eine lange Verschlusszeit erhalten, muss die Blendenöffnung verkleinert werden, damit das Bild nicht überbelichtet ist.

Besondere Effekte:
Die Verschlusszeit erlaubt einige nette Effekte, so kann man zum Beispiel bei der Sportfotografie die Verschlusszeit auf 1/20s einstellen und während das Motiv vorbeifährt die Kamera mit der Bewegung mitführen und während dessen auslösen. Dabei wird das Motiv scharf, während die Umgebung verzerrt wird. Der erzielte Effekt wird Bewegungsunschärfe genannt.

Bewegungsunschärfe 1/20s + Mitschwingen

Den Effekt kann man aber auch etwas umstellen, indem man die Einstellungen gleich behält, also ebenfalls eine geringe Verschlusszeit von 1/20s und das Motiv sich auf einen zu bewegt oder sich vom Fotografen wegbewegt. In diesem Fall gleicht man die Bewegung durch das Zoomen mit Hilfe des Objektives aus. Anschließend entstehen Linien die auf das Objekt drauf oder vom Objekt weg zoomen. Wichtig dabei ist, dass das bewegende Objekt in der Verlängerung des Fotografen ist und nicht versetzt.

Bewegungsunschärfe 1/20s + Zoom

Ein weiterer Effekt den man durch eine außergewöhnliche Verschlusszeit erhält findet sich in der Lightart wieder. Hierbei wird möglichst lange in einer sehr dunklen Umgebungen belichtet, während einzelne Lichtquellen anschließend das Bild erstellen. Dies wird meistens über die BULB Funktion gemacht. Entweder kann man mit einer Lichtquelle etwas in das Foto malen oder man beleuchtet gezielt einzelne Stellen innerhalb des Fotos um dadurch besondere Highlights zu setzen.

Lightart, BULB, mit einer Lichtquelle wurde die weiße Silhouette gezeichnet und anschließend das Gras und ausgewählte Bereiche des Autos angeleuchtet um Highlights zu setzen.
Lightart, BULB die Rücklichter vorbeifahrender Fahrzeuge wurden eingefangen und die Bewegung der Wolken um dem Bild zusätzliche Dynamik zu geben

29.9.11

Update: Grundlagen der Fotografie, Blende

Soeben wurde der Grundlagenartikel über die Blende um ein paar weitere Aspekte sowie Beispielbilder erweitert.

Dazu kam:
  • Beispielbild: Vergleich der Tiefenunschärfe bei verschiedenen Blendeneinstellungen.
  • Wie entsteht die Unschärfe.
  • Welchen Einfluss kann ich jenseits der Blendeneinstellungen auf die Tiefenunschärfe nehmen?.
Link: Grundlagen der Fotografie, die Blende.

27.9.11

Grundlagenserie #1: Die Blende

Quelle
Hat man sich eine Spiegelreflex angeschafft, steht man bei dem ersten Kontakt mit dieser Kamera vor der Frage: Für was sind diese ganzen Einstellungen?

Genau diese Frage soll in einer Grundlagenserie zu Fotografieeinstellungen geklärt werden.


 Themengebiet # 1: Die Blende
Die Blende ist neben vielen anderen Einstellungen mit der Verschlusszeit eine der wesentlichsten und wichtigsten Einstellungen die man beherrschen sollte.
Die Blende ist in hochwertigen Spiegelreflexkameras aber auch in Kompaktkameras ein Element welches aus vielen dünnen, im Kreis angeordneten Metalllamellen besteht.
Die Blende vergrößert somit den Durchmesser der Öffnung und bestimmt wie viel Licht durchgelassen wird.

Wo verstell ich die Blende?
Von Kameratyp zu Kameratyp ist es verschieden, wo man diese Blende einstellt, dies kann über einen Blendenring am Objektiv geschehen oder durch das Einstellrad am Body des Fotos.
Bei Canon und Nikon wird die Blende im Manuellen Modus (M) jeweils durch Drücken der Taste +- und gleichzeitigem Drehen am Einstellrad verändert. Im Modus (Av) wird zusätzlich automatisch die Belichtungszeit auf die selbstdefinierte Blende angepasst.
Auf dem Display verändert sich darauf ein Wert, vor welchem ein „F“ steht, z.B. F5,6.

Was bedeutet eine niedrige/hohe Blendenzahl?
Viele Anfänger nehmen an, eine hohe Blendenzahl bedeutet, dass viel Licht einfällt, jedoch ist das genau anders herum.
  •  Eine große Blendenzahl bedeutet, dass sich die Blende sehr verengt und nur sehr wenig Licht einfallen lässt.
Verwendung: Dies Verwender man wenn man an sehr hellen Orten Fotografiert, damit das Bild nicht Überbelichtet bzw. zu hell erscheint.
  • Eine geringe Blendenzahl bedeutet in Folge dessen, das die Blende sehr weit geöffnet ist und sehr viel Licht einfallen lässt.
Verwendung: An dunklen Orten mit wenig Licht.

Zu berücksichtigen ist stets, dass eine Vergrößerung / Verkleinerung von einer zur nächsten Blendenstufe eine Verdopplung/Halbierung der einfallenden Lichtmenge zu Folge hat.
Diese gleiche Funktion finden wir auch an dem Menschlichen Auge in Form der Pupille wieder.
Darüber hinaus können sie jedoch auch mit der richtigen Verwendung der Blenden auch die Schärfentiefe beeinflussen. Die Schärfentiefe beschreibt die Schärfe von vorne nach hinten in einem Bild und ist nicht mit der Fokussierschärfe zu verwechseln. Der Grund hierfür ist, dass bei einer geöffneten Blende das Licht wesentlich stärker streut als bei einer geschlossenen Blende.
  • Wählen sie eine große Blendenzahl, so ist das Foto umso durchgängiger von der Schärfe
  • Wählen sie eine geringe Blendenzahl, desto mehr Unschärfe erzeugen sie in die Tiefe des Bildes
Vergleich der Tiefenunschärfe bei verschiedenen Blendenöffnungen

Notiz:
Ein weiterer Faktor über den die Tiefenschärfe reguliert werden kann ist der Abstand von Fotograf zu Objekt zu Hintergrund. Dies wird nämlich dann interessant, wenn man aufgrund der Lichtbedingungen mit einer offenen oder geschlossenen Blende gegen seinen Willen fotografieren muss, aber noch Spielraum in der Brennweite hat. Denn umso größer das Verhältnis von Fotograf zu Objekt im Vergleich zu Objekt zu Hintergrund ist, umso mehr wird der Effekt der Tiefenunschärfe abgeschwächt. Ist der Abstand zwischen Fotograf und Objekt im Verhältnis Objekt und Hintergrund sehr gering, so fällt die Tiefenunschärfe umso stärker aus.

Beispiel:
1) Fotograf -> 50cm -> Objekt -> 10m -> Hintergrund = starke Wirkung der Tiefenunschärfe.
2) Fotograf -> 5m -> Objekt -> 10m -> Hintergrund = schwächerer Effekt der Tiefenunschärfe.

24.9.11

Welche Stockagenturen gibt es?

Welche Stockagenturen gibt es?
Wenn man Bilder verkaufen möchte, muss man sich natürlich Gedanken machen, was die lukrativsten Anbieter sind. Wir haben in der bisherigen Zeit, in welcher wir Stockfotografie thematisieren, uns auf zwei Stockagenturen, Fotolia und Shutterstock, spezialisiert und stellen diese im Folgenden vor.




Die bekannteste Stockagentur im europäischen Raum ist Fotolia. Fotolia ist geradezu der Marktführer in Europa und glänzt mit einem großen Angebot und hohen Nachfragequoten von Kunden. Die Mitgliedschaft bei dieser Agentur ist kostenlos und das Anbietermenü ist komplett auch auf Deutsch zugänglich. Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist jedoch das Einhalten von Nutzungsbedingungen die folgende Punkte umfassen:

- Der Nutzer muss volljährig sein
- Man selbst ist der Urheber aller hochgeladenen Bildern
- Man muss die Berechtigung für die kommerzielle Verwertung aller geschützten Elemente, wie zum Beispiel Logos, besitzen

Der Anbieter erhält nach Kauf eines Produktes eine Umsatzbeteiligung, welche sich nach der Exklusivität des Anbieters richtet. Diese Umsatzbeteiligung liegt zwischen 20% - 63% für Einzeldownloads und 0,25 Credits – 0,40 Credits für Bilder im Abonnement.
Der Anbieter hat die durch die 24h Abrufzeit seiner Bilder die Chance sich einen guten Nebenverdienst im Monat zu erwerben.




Shutterstock ist ähnlich aufgebaut wie Fotolia, jedoch unterscheiden sich beide Agenturen dadurch, dass Shutterstock hauptsächlich auf dem Abo-Prinzip basiert. Der Kunde zahlt somit einen Festbetrag im Monat und darf täglich 25 Bilder herunter laden.
Als neuer Anbieter verdient man pro verkauftem Bild 0,25 Cent, ab einer Einnahme von 500$ steigt man dann auf und wird mit 0,33 Cent entlohnt, so schraubt sich dies immer höher.
Es dauert somit eine Weile, bis man einen guten Verdienst vorzeigen kann, jedoch ist dies mit Konsequenz und Freude an der Fotografie schnell zu meistern.
Um sich bei Shutterstock anzumelden benötigst du ein Anmeldeformular und eine Kopie deines Personalausweises, sowie die Einverständnis der Nutzungsbedingen, welche denen von Fotolia entsprechen,  was jedoch auch auf der Website erklärt wird.
Die neueste Innovation hat sich Ende letzten Jahres bei Shutterstock aufgetan. Die anfangs rein englischsprachige Agentur ist nun auch auf Deutsch verfügbar.

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Fotolia und Shutterstock sind folglich die vorzeige Stockagenturen auf dem internationalen Markt und glänzen mit Übersicht und gutem Handling für Anbieter sowie Qualität und Masse für Kunden

Das erste jemals geschossene Foto

Ein kleiner Ausflug in die Fotografiegeschichte:





Dieses, 1836 aus einem Fenster in Frankreich geschossene Foto, ist das älteste und somit erste Foto der Geschichte.


Zwei Jahre später, im Jahr 1838 wurde folgendes Foto geschossen. Es ist somit die erste Fotografie, auf welcher Menschen zu sehen sind.



Wo wir also schon beim Thema Menschen sind, kommt dieses Selbstportrait von Robert Cornelius ins Spiel, denn es stellt das erste fotografische Portrait dar. 1839 schoss er das Bild von sich selbst, vor dem Geschäft seiner Eltern und eröffnete kurz darauf auch schon sein eigenes Fotogeschäft.


Beenden möchten wir diesen Beitrag mit einem etwas außergewöhnlicherem Foto, nämlich dem ersten Bild, welches seinen Weg in das Internet gefunden hat:


Tim Berners-Lee hat diese Foto 1992 nach einem Auftritt der Gruppe gescannt und online gestellt.

23.9.11

Startseite monetarisieren




Quelle: WISEDOCK
Eine Möglichkeit recht einfach etwas zu verdienen bietet der Dienst "WISEDOCK". Dabei handelt es sich um einen 2010 gegründet Service, welcher euch dafür bezahlt, dass ihr eine bestimmte Startseite verwendet.

Das Prinzip ist sehr leicht und schnell zu erklären. Websitenbetreiber können sich bei WISEDOCK Werbefläche erkaufen, welche bei euch dann als Startseite interessenspezifisch geladen wird. Schließlich werdet ihr dann für das Betrachten der Seite bezahlt. Die Betreiber möchten dadurch potentielle Kunden zu den entsprechenden Angeboten führen. Da ihr jeden Tag wahrscheinlich mehrmals euren Browser öffnen werdet, dürfte dies auch kein großes Problem darstellen, da kein zusätzlicher Zeitaufwand entsteht, weil die Startseite meistens dann doch nicht die Seite ist die man möchte. Das Projekt ist noch recht jung, weshalb es noch nicht sehr viele Angebote gibt, da der Zeitaufwand aber minimal ist, habe ich mich dort einmal registriert und werde in Zukunft Rückmeldung darüber geben.
Bei der Registrierung gibt man 10 Bereiche an, die einen interessieren um dann schließlich die Werbung zu erhalten die einen auch interessiert. Anschließend erhält man einen Link welchen man als Startseite einstellen muss. Bei jedem öffnen des Browsers wird nun diese Seite geladen, auf welcher dann der zu euren Interessen zugeschnittene Werbeinhalt in Form einer Website geladen wird. Für das Laden der Seite erhaltet ihr dann anschließend eine kleine Vergütung. Da nicht immer eine bezahlte Werbeseite aus dem eigenen Interessensgebiet zur Verfügung steht, kann man die Option einstellen, eine andere Seite, bei der man jedoch nichts bezahlt bekommt anzeigen zu lassen, oder auf eine alternative Startseite weitergeleitet zu werden. Ausgezahlt wird via Paypal oder über die üblichen Bankverbindungen.

Update: 03.06.2011 - 20:23
Zurzeit beträgt der maximale Verdienst pro Tag 30ct, was einem Monatsverdienst von 10€ entspricht. Inwieweit, diese geringe Summe relevant ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich nehme das Angebot sehr gerne war, da es keinen zusätzlichen Aufwand für mich bedeutet und die 10€ somit geschenkt sind. Zusätzlich dazu kann man seinen Monatsverdienst durch geworbene Nutzer erhöhen, dabei erhält man immer 5% der Einnahmen jedes geworbenen Users.

Die Startseite über die ihr Geld verdienen könnt sieht dann wie folgt aus:


Update: 29.02.2012 - 12:46
Wie angekündigt ein weiteres Update über WISEDOCK, da sich einige Dinge geändert haben.
Zuerst gilt zu sagen, dass die Auszahlungen wunderbar abgewickelt werden.

Nun zu den Neuerungen:
WISEDOCK hat seit einiger Zeit eine Gutscheinfunktion eingefügt, diese habe ich noch nicht wirklich aktiv genutzt, weil ich bisher kein passendes Angebot gefunden habe. Allerdings finden sich dort starke Reduzierungen auf Markenartikel oder für Online Shops aus allen erdenkbaren Branchen. Da man dafür nichts investieren muss, ist dies ein nettes Angebot, auf welches man hin und wieder einen Blick werfen kann, gerade dann, wenn man in einem Onlineshop alá Zalando, asos, oder ähnlichen etwas bestellen möchte.

Eine Weitere Neuerung ist die Möglichkeit mehrere Interessen und zwar bis zu  15 anzugeben. Dadurch erhält man eine größere Breite an Startseiten und entdeckt noch mehr interessante Websiten. Dies ist auch einer der Hauptgründe warum ich selbst noch bei WISEDOCK bin. Finanziell lohnt es sich nicht. Allerdings bedeutet es für mich keinen zusätzlichen Aufwand und ich genieße die Variation meiner Startseite, weil ich dadurch schon viele interessante Dinge entdeckt habe. Das Geld, welches parallel generiert wird, ist aus diesem Grund nur ein netter Nebenverdienst, auf den man aber auch verzichten könnte.

Insgesamt habe ich allerdings das Gefühl, dass die Einnahmen etwas angestiegen sind. Hinzu kommt eine detailliertere Angabe des aktuellen Kontostands auf 4 Nachkommastellen genau. Hierdurch werden Rundungsfehler ausgemerzt.

Zuletzt wurde noch die Möglichkeit eingeführt das verdiente Geld zu spenden, man behält die Einnahmen also nicht für sich sondern spendet sie einer international anerkannten und geprüften Hilfsorganisation.




11.8.11

Was verkauft sich?

Die wohl wichtigste Frage die sich jeder (angehende) Stockfotograf fragt lautet "Welche Motive verkaufen sich am besten?". 
Diese Frage ist nicht eindeutig zu beantworten, da sie sehr vielseitig ist. Wir möchten aber dennoch im folgenden Text versuchen diese so ausführlich wie möglich zu beantworten.


Fakt ist, dass die meisten Kategorien in vielen Agenturen bereits abgedeckt sind und man folglich sehr hohe Qualität abliefern muss um seine Fotografien zu verkaufen. Aus diesem Grund sollte man sich für ein Thema entscheiden (Themenvorschläge siehe Tabelle am Ende des Beitrages). Dieses Thema dient dazu, sich in einer speziellen Nische zu etablieren. Ein kleines Beispiel warum dies sehr wichtig ist: 
In einem großen, erfolgreichen Unternehmen gibt es niemanden, der alles ein bisschen kann, sondern in jedem Bereich gibt es Spezialisten, es gibt eine IT-Abteilung, speziell für Informationstechnische Lösungen, eine Marketingabteilung für die Werbung und so weiter.
Aus diesem Grund gilt es auch in der Stockfotografie, lieber in einem Teilbereich sehr gut zu sein, als in vielen Bereich mittelmäßig.

Welcher Teilbereich kommt für mich in Frage?
Ihr steht nun an dem Punkt, an welchem ihr euch für einen Teilbereich entscheiden sollt. Diese Suche ist nicht immer einfach, kann allerdings durch einige Fragen vereinfacht werden. Zuerst solltet ihr euch fragen, wie viel Aufwand ihr der Fotografie widmen wollt. Anschließend grenzt sich der Bereich schon ein, denn Reisefotografien sind wesentlich schwieriger zu erstellen als Hintergründe und Texturen, folglich ist auch der Aufwand größer. Eine weitere Frage wäre die nach euren Hobbies neben der Fotografie. Denn dies erleichtert das erstellen vieler Fotografien sehr stark, da man bereits über Wissen und Kontakte in dem jeweiligen Teilbereich verfügt und sich dies nicht erst erarbeiten muss.
(Themenvorschläge siehe Tabelle am Ende des Beitrages)

Die Motivwahl:
Nachdem ihr euch nun für einen Teilbereich entschieden habt, gilt es die passenden Motive für eure Fotos zu finden. Hierbei ist es wichtig, dass ihr Individualität zeigt und Dinge fotografiert, die es so noch nicht gibt. Denn bereits vorhandene Sachen sind in den Suchmaschinen der Anbieter meistens besser gelistet, weshalb eure Bilder nur selten verkauft werden würden. Des Weiteren verfügen die meisten Agenturen über Foren in welchen über die vorhandenen Bildern diskutiert wird. Stellt man dort fest, dass ein Fotograf nur Bilder von anderen kopiert, kann das starke negative Folgen für den Ruf des Fotografen haben.
Ein Tipp noch zu Schluss, schreibt euch egal wo ihr seit Ideen immer sofort auf, entweder auf einem Blatt Papier oder ihr speichert sie im Smartphone / Handy ab, denn viel zu oft vergisst man gute Ideen und sitzt dann da, ohne zu wissen was man fotografieren soll.

Themenvorschläge:
Bereiche, in denen es nur sehr wenige Bilder gibt und bei denen die Qualität folglich eine etwas kleinere Rolle spielt:
- künstlerische, extravagante und außergewöhnliche Lebensstile (gerne auch inszeniert)
- hochqualitative Panoramas
- sehr alte Menschen
- Reisefotografie (besondere Orte / Natur)
- aktuelle Mode
- Aufnahmen aus der Vogelperspektive (Luftaufnahmen aus Helikopter / Flugzeug)
- Fotos Währungen (nicht $ / €)
- Polizei, Militär und andere staatliche Institutionen 
- sportliche Bilder (mit Bewegungsunschärfe)
- natürlich aussehende Menschen (keine Models)
- stilistische Bilder (etwas künstlerischer, Stillleben)


Bereich die bereits mit Bildern gesättigt sind und in denen die Qualität eine sehr hohe Rolle spielt:
- Aktfotografien
- Medizin
- Strandaufnahmen
- Business
- Freisteller 
- Spa
- Hintergründe

10.8.11

Aufnahmekriterien

Der häufigste Grund, weshalb Fotografen die Motivation verlieren oder mit ihrer Arbeit aufgeben sind technische Fehler, die sich jedoch mit ein bisschen Know-How sehr leicht vermeiden lassen. Denn die Ursache bei einer Agentur keinen Job zu finden oder die Ablehnung der eigenen Bildern, lässt einen oft an sich selbst zweifeln und wirkt sehr demotivieren.

Aus diesem Grund möchten wir im folgenden die häufigsten technischen Fehler etwas näher erklären und Lösungsvorschläge anbieten.


1. Der Moiré-Effekt:
Der Moiré-Effekt ist ein Phänomen, welches beim Überlagern verschiedener Texturen zustande kommen kann. Dieser Effekt tritt bei Fotografien häufig auf der Kleidung oder auf Möbeln mit auffälliger Struktur auf. Er entsteht, speziell bei der Kleidung durch den faltenbedingten Schattenwurf des Kleidungsstücks, da sich dadurch die Lichtverhältnisse verändern und es zu Strukturüberlagerungen kommen kann. Der Effekt wird aber in der Natur nicht wahrgenommen, sondern erst auf dem entstanden Foto, welches die reale Welt auf dem Sensor in digitale Pixel umwandelt. Man könnte also sagen es handelt sich um ein Problem der digitalen Fotografie.
Es gibt nur wenige und keine sichere Möglichkeit diesen Effekt zu unterbinden, da er auch durch das stauchen der Pixel hervorgerufen werden kann. Wichtig ist es daher die Bilder immer bei einer Zoomstufe von 100% zu betrachten. Sollte selbst dann der Effekt noch auftreten, kann man ihn unterbinden indem man die Strukturen austauscht, zum Beispiel durch einen Kleidungswechseln. Man kann aber auch versuchen die Lichtverhältnisse zu korrigieren.



2. Posterisation:
Die Posterisation ist ein Effekt der Tonwerttrennung durch die Reduktion der Farben und wird einerseits als Stilmittel in der Kunst angewandt, ist andererseits in der professionellen Fotografie aber unerwünscht. Der Effekt tritt vor allem in unscharfen oder übersättigten Bereichen auf. Dort hauptsächlich bei den Farbübergängen von Orange zu Rot, Hellblau zu Weiß, Hell- zu Dunkelblau oder Dunkel- zu Hellgrün. Oftmals wird er aber auch durch eine zu komplexe Nachbearbeitung der Farben hervorgerufen. Nämlich dann, wenn man versucht Informationen von Farbbereichen zu erstellen die in dem Foto gar nicht vorhanden sind. Zum Beispiel wenn man komplett weiße oder schwarze Bereiche versucht abzunkeln oder aufzuhellen. 
Es gibt auch hier nur wenige Möglichkeiten, diesen Effekt nachträglich zu unterbinden. Eine Möglichkeit wäre es die Informationen aus einem anderen Bild herauszukopieren und die entsprechende Stelle im Bild zu korrigieren. In den unscharfen Regionen kann auch oft ein Weichzeichner hilfreich sein, dabei sollte man aber darauf achten, dass nicht alle strukturgebenden Elemente verschwinden. Präventiv kann man aber auch direkt bei der Erstellung des Fotos auf der Kamera problematische Stellen heranzoomen und diese gleich überprüfen.



3. Purple Fringing:
Purple Fringing bezeichnet die meist lila farbenen Farbsäume, welche sich um die Kanten von hell und dunklen Bereichen bilden. Speziell dann, wenn sehr kontrastreiche Bereiche mit einer harten Kante aufeinander stoßen, zum Beispiel ein hellblauer Himmel im Hintergrund und ein schwarzes Objekt im Vordergrund. Der Effekt entsteht dadurch, dass beim fotografieren von solch kontrastreichen Stellen das Licht am IR-Sperrfilter vorbei geht und an der Hinterlinse reflektiert wird.
Es gibt nur sehr wenig Möglichkeiten, wie man diesen Effekt unterbindet, beziehungsweise minimiert. Die erste Möglichkeit ist, dass man die Belichtung etwas abdunkelt. Eine Weitere wäre, dass man mit geschlossenerer Blende fotografiert oder letztendlich solche Szenen vermeidet.



4. Handelsmarken, Logos:
Es dürfen niemals Logos, Handelsmarken oder ähnliches auf Fotografien, welche zum Verkauf in einer Agentur angeboten werden vorhanden sein. Niemals. Das ergibt sich aus 2 ganz einfachen Überlegungen. Die erste ist: Man möchte die Bilder an eine möglichst große Masse verkaufen, vor allem an große Firmen, allerdings weiß man nie genau wer der Käufer ist und wer möchte schon auf einem Foto das Markenzeichen eines Konkurrenten sehen? Genau, Niemand. Die zweite Sache ist die, dass die Verwendung eines Logos immer mit sehr vielen Rechten verbunden ist, welche man zuvor alle abklären müsste. Möchte man nun also, dass die eigenen Bilder bei einer Agentur akzeptiert werden, sollte man auf die Verwendung von Logos verzichten. Am besten ist es, wenn man den Aufbau der Szene so organisiert, dass keine Logos vorhanden sind oder diese nachträglich am Computer entfernt, eine andere Möglichkeit gibt es nicht.



5. Komprimierungsfehler und Artefakte:
Artefakte sind Ergebnis des Überschärfens oder werden durch Darstellungsfehler bei der Komprimierung eines Bildes erzeugt. Bilder werden immer dann Komprimiert, wenn man sie ab- oder zwischenspeichert, unter Ausnahme des Tiff Formats. Und genau darin liegt auch die Lösung dieses Problems, welche unwahrscheinlich einfach ist. Man bearbeitet die Bilder, bis zum letzten Schritt im .Tiff oder .psd Format und speichert sie erst unmittelbar vor der Einsendung zu einer Agentur im .jpg Format. Dabei sollte man aber ausschließlich mit einer Qualität von 95%+ oder dem Wert 12 abspeichern, denn sonst wird die Wahrscheinlichkeit, dass bei diesem letzten Speichervorgang Artefakte entstehen sehr stark erhöht.
Allerdings gibt es auch einige schlechte Kameras oder ältere Versionen von Bildbearbeitungsprogrammen, welche über nicht ausgereifte Komprimierungsalgorhythem verfügen. Hier gilt es dann diese zu vermeiden und die Software immer auf dem aktuellen Stand zu haben.
In seltenen Fällen hilft auch der gaußsche Weichzeichner. Allerdings geht durch ihr auch viel Struktur verloren, weshalb man ihn nur mit sehr niedrigen Werten anwenden sollte.
Artefakte, welche durch Überschärfung entstanden sind, sollte man sofort Rückgängig machen. Am besten schaut man deshalb nach jedem Schärfen nach, ob Artefakte entstanden sind oder nicht. Dies macht man immer auf einer Zoomstufe von 100%.




6. Sichtbare Photoshop Filter:
Man sollte wissen, dass die meisten Bilder die auf Deviantart, Flickr und Co. absolute Highlights sind, bei den meisten Stockagenturen erst überhaupt nicht in Frage kommen. Während Deviantart und Flickr Plattformen für Künstler sind, sind Stockagenturen kommerzielle Plattformen, deren Hintergedanke es ist, so viele Fotografien wie möglich zu verkaufen. Die Bilder müssen aus diesem Grund also eine große Masse ansprechen und in großem Stil verwendbar sein. Das ist bei künstlerischen Meisterleistungen und Photoshopspielereien aber nicht möglich, denn diese Bilder wirken nur für sich alleine, sie sind Kunstwerke, die aber im kommerziellen Stil nicht genutzt werden können.
Folglich sollte man die nachträgliche Bildbearbeitung auf ein Minimum reduzieren und so dezent wie möglich halten. Denn auch sichtbare Retuschen sind unerwünscht, denn in der Werbung muss alles perfekt und natürlich sein.



7. Verwackelte oder unscharfe Bilder:
Das wohl offensichtlichste Zeichen für fehlerhafte Qualität oder mangelnde Kenntnisse im Bereich der Fotografie sind Verwackelte und Unscharfe Bilder. Um dies zu vermeiden sollte man immer auf die wichtigen Stellen scharf stellen, zum Beispiel dadurch, dass man in den Kameraeinstellungen die Punkte der Schärfeebene manuell auswählt oder man im Zweifelsfall den Autofokus ausstellt und manuell scharf stellt. Oftmals hilft es auch auf Stellen mit starken Kontrasten scharf zu stellen, solange man den Autofokus verwendet. Beim manuellen Scharfstellen sollten sowohl Brillenträger als auch Fotografen ohne Sehhilfe darauf achten, dass der Sucher richtig eingestellt ist, denn neben diesem befindet sich ein Rad über welches man die Schärfe so verändern kann, dass auch Brillenträger ohne Brille scharf sehen können, bei einem Fotografen ohne Brille ist das jedoch kontraproduktiv.
Des Weiteren empfiehlt es sich mit Stativ und Fernauslöser zu fotografieren, denn nur so kann man sicher gehen, dass ein Bild nicht verwackelt. Allerdings muss man auch dabei ein paar Dinge beachten. Sobald sich etwas im Foto bewegt, muss die Verschlusszeit dementsprechend verkürzt werden und falls man doch einmal Freihand fotografiert sollte man ebenfalls auf die Verschlusszeit achten. Eine Faustregel sagt aus, dass ein Fotograf mindestens eine Verschlusszeit von 1 / (Brennweite * Crop-Faktor) der Kamera haben soll. Bei einer Kleinbildkamera und 100mm Brennweite wären das also 1/ (100 * 1,6) = 1 / 160 Sekunde. Während es bei einer Großbildkamera 1/100s wäre.
Eine nachträgliche Bearbeitung bei unscharfen oder verwackelten Fotos ist in 99% der Fällen unmöglich.